Es gibt in Deutschland sechs verschiedene Arten der Bestattung. Als Erstes sei genannt die Erdbestattung, die immer noch herkömmliche und am meisten praktizierte Art der Beerdigung. Dafür gibt es feste Regelungen und Vorschriften, die zwar in einigen Bundesländern leicht voneinander abweichen können, im Großen und Ganzen jedoch an feste Abläufe gebunden sind. Dies beinhaltet die Zeitspanne, wonach eine Erdbestattung innerhalb von 8 Tagen nach dem Tod, aber nicht früher als 48 Stunden danach stattfinden muss. Auch ist stets ein hölzerner Sarg Vorschrift, dieser hat Normgrößen, muss eine feste Beschaffenheit aufweisen und darf nicht mit umweltfeindlichen Inhaltsstoffen, wie Beize oder Farbe getränkt sein. Eine Friedhofsbestattung wird stets von einem Pfarrer oder Priester vorgenommen. Unsere muslimischen Mitbürger bestatten ihre Toten im Heimatlande in Tüchern, was in Deutschland/Schweiz normalerweise nicht gestattet ist. Aber auch hier kann es in Einzelfällen Ausnahmen geben.
Als zweite Bestattungsart sei die Feuerbestattung erwähnt. Hierbei wird der Sarg nach der Trauerfeier nicht in die Erde versenkt, sondern in einem speziellen Hochleistungsofen verbrannt. Die übrig gebliebene Asche wird sodann in einer Kapsel untergebracht, die wiederum in eine dekorative Urne eingesetzt wird. Diese wird in einem Urnengrab beigesetzt, dies kann eine Urnenwand oder ein Erdgrab sein. Anders als in einigen Nachbarländern gibt es für die Urne den Friedhofszwang, sie kann also nicht im Garten oder auf dem Kamin ihren letzten Ruheplatz finden. In Österreich oder der Schweiz z. B. ist dies anders, auch in Frankreich ist es erlaubt, die Urne nach Hause mitzunehmen.
Dann gibt es die Seebestattung. In früheren Zeiten war dies nur denjenigen vorbehalten, die schon zu Lebzeiten ein besonderes Verhältnis zum Meer hatten, wie zum Beispiel Seeleute oder Reeder. Heutzutage ist diese Form der Beisetzung jedermann zugänglich. Bestimmte Bestattungs - Unternehmen haben sich darauf spezialisiert und bieten besten Service. Diese haben eine spezielle Genehmigung, da nicht jeder Kapitän, außer im Notfall, eine Seebestattung vornehmen darf. Um Strände nicht zu gefährden, gibt es strenge Regeln für die Seebestattung. Die Urne muss aus abbaubarem Material sein und zudem mit Kies o.ä. beschwert, damit sie nicht fortschwimmt, anstatt zu sinken. Es gibt auch feste Positionen, man kann die Urne nicht überall versenken, sogenannte Seefriedhöfe. Bei einer Seebestattung spricht der Kapitän des Schiffes die letzten Worte, wonach die Urne dem Meer übergeben wird.
Dann sei noch erwähnt die anonyme Bestattung oder namenlose Beerdigung. Auch hier geht eine Feuerbestattung voraus, danach wird die Asche auf einer öffentlichen Anlage, meist einer Rasenfläche, beigesetzt. Es wird auf Grabsteine verzichtet und auch auf eine genaue Kennzeichnung des Ortes der Beisetzung. Die Hinterbliebenen haben dann nur das Friedhofsfeld um Abschied zu nehmen. Meist wird die eigentliche Versenkung der Urne oder das verstreuen der Asche ohne Anwesenheit der Angehörigen durchgeführt.
Dann gibt es noch die Luftbestattung, die aber in Deutschland noch nicht erlaubt ist. Dabei wird die Asche über ausgewiesenen Feldern verstreut, meist von einem Heißluftballon aus. Einige osteuropäische Länder, aber auch z. B. Frankreich erlaubt diese Art der Beisetzung und es gibt auch deutsche Bestattungsunternehmen, die die Luftbestattung betreiben, allerdings dann auf der anderen Seite der Grenze.
Als Letztes sei die relativ neue Art der Baumbestattung erwähnt. Hierbei wird die Urne, wiederum aus umweltfreundlichem Material, das sich alleine auflöst, am Fuße eines Baumes beerdigt, diese Zeremonie wird vom Förster vorgenommen. Der Baum befindet sich in einem sogenannten Friedwald, speziell dafür ausgelegte Waldstücke. Mittlerweile gibt es in Deutschland fast 40 Friedwälder.